Oktober

05.10.2017

Es ist Anfang Oktober und langsam beginnt unsere Arbeit. Jeden Tag sitzen wir in anderen Klassen, um uns einen Überblick zu verschaffen, sowie alle langsam kennen zu lernen.

Der erste Teil unserer Arbeit besteht darin, die Namen zu lernen, indem wir Fotos von allen Lehrern und Kindern aufnehmen und uns ihre Namen notieren.

Immer nur in den Klassen zu sitzen kann ganz schön langweilig sein...deshalb haben wir angefangen etwas Eigeninitiative einzubringen, indem wir uns Wörter auf Tamil aufschreiben und diese somit auch lernen. 

Beispielsweise habe ich eine Lehrerin gefragt, ob ich nicht auch dem Kind die Namen der wilden Tiere beibringen könne. Daraufhin hat sie mir gesagt wie diese auf Tamil heißen und ich habe sie sehr oft wiederholt, weshalb ich diese nun nie wieder vergessen werde. Auch habe ich gestern Obst auf Tamil gelernt...Durch den Unterricht kann man, wenn man will viel lernen. Auch freuen sich die Lehrer, wenn man den Wille zeigt, sich einbringen zu wollen. Allerdings sind die Lehrer oft schüchtern und trauen sich nicht uns auf Englisch anzusprechen, weshalb wir den ersten Schritt wagen müssen, wenn wir mit ihnen in Kontakt treten wollen. 

Wie ihr sehen könnt ist das alles gar nicht so einfach... 

Da ich schon wieder krank bin, war ich diese Woche nur morgens in der Schule...Doch ich glaube, dass ich diese Zeit so gut wie möglich genutzt habe. 

Auf dem Bild links von diesem Text seht ihr ein Mädchen aus der Pre-Primary Class 1. 

Dieses Bild strahlt so eine unglaubliche Freude aus und motiviert einen richtig, sich einen Ruck zu geben. An dieser Stelle möchte ich folgendes erklären. Die Arbeit mit Kindern die jegliche Art von Behinderungen haben ist sehr anstrengend und herausfordernd. Oftmals habe ich schon etwas Angst und halte Distanz von dem Einen oder Anderen. Diese Kinder können meist gar nicht richtig sprechen und wenn verstehst du sie nicht, weil man nicht einmal die selbe Sprache spricht. 

Mir fällt es teilweise sehr schwer diese Menschen hier zu lieben und ihnen Vertrauen zu schenken. Ich habe jedoch begriffen, dass es keinen Sinn macht, mich selbst dafür zu verurteilen, sondern habe angefangen zu erkennen, dass ich mir Zeit nehmen muss und Geduld brauche, um die Kinder lieben zu lernen. 

 

Meine derzeitigen Ziele und Gebetsanliegen:

-Gesund werden und dies auch bleiben

-Anschluss in der Schule finden

- Namen aller Kinder können

- Meine Gaben einsetzen können

 

 


06.10.2017

Heute möchte ich mal über ein ganz andres Thema berichten....ESSEN.

Ich werde so oft gefragt, wie das Essen hier so ist und ob es mir schmeckt. Da habe ich mir gedacht ich verfasse dazu einen kurzen Beitrag. 

Wir essen eigentlich noch nicht sehr viel indische Gerichte, da wir die letzten Wochen ständig mit Durchfall und Unverträglichkeiten zu kämpfen haben. Denn auch die Gewürze schlagen auf den Magen. 

 

Was essen wir zur Zeit dann, wenn nicht wirklich indisch?

- Wie viele von euch vielleicht noch gar nicht mitbekommen haben, werden wir täglich frisch bekocht. 

Unser Frühstück besteht aus Cornflakes, Milch, Toast, künstlicher und überzuckerter Marmelade, Bananen, Kaffee und Juice. Ich genieße dieses "westliche" Frühstück sehr, denn schon alleine bei dem Geruch des indischen Frühstücks vergeht mir zurzeit noch der Appetit. Denn indisches Frühstück ist schon sehr deftig, was gar nichts für micht ist...bis jetzt zumindest...

Zu Mittag bekommen wir meist Reis, Chapathi (eine Art Fladenbrot), Gemüse, Kartoffeln und Omelette oder Spiegelei. Abends gibt es unserer Meinung nach immer das beste Essen von den warmen Gerichten. Wenn es keine zu lang gekochten und ungesalzenen Spaghetti mit Käse gibt, wird unser Herz entweder mit asiatischen Nudeln mit zu viel Pfeffer oder Naan mit Paneer Butter Masala begehrt. Ja wie ihr bereits am Namen erkennen könnt, ist das letzte Gericht ein indisches. Meiner Meinung nach hat es einen leicht mexikanischen Touch und wir könnten es jeden Tag essen! Unsere Mahlzeiten schließen wir am liebsten mit frischen Bananen oder Ananas ab. 

 

Womit wir uns neben unseren richtigen Mahlzeiten verwöhnen sind natürlich Süßigkeiten, die nicht fehlen dürfen! In diesem Bereich muss man den Indern eines lassen. Die Keksabteilung ist groß und einfach herrlich... es wird schon langsam eine Art Sucht. 

 

Obst findet man selten in indischen Supermärkten uns wird hauptsächlich auf der Straße verkauft. Im folgenden könnt ihr einige Bilder betrachten, wie solche "Straßenstände" aussehen können. 

 

 


28.10.2017

Jetzt sind wir genau zwei Monate in Indien und ihr fragt euch bestimmt was wir die ganze Zeit so treiben...

Unser Tagesablauf einmal grob erklärt: 

Um ca 8 Uhr klingelt unser Wecker der dann meist noch ein paar mal in den Schlummermodus verfällt. Wir sind hier drüben nämlich richtige Morgenmuffel, was allerdings auch an unserem unruhigen Schlafverhalten liegen kann... 

Sind wir dann endlich mal aus dem Bett draußen wird sich kurz "unter den Eimer gestellt" und abgeduscht, die Klamotten drüber gezogen und schnell zum Frühstück hoch getrottet mit riesigen Augenringen und immer im Entenmarsch hintereinander her. Oben angekommen holen wir unser Geschirr und unsere Cornflakes mit Milch. Meist steht schon unser Mittagessen für die Schule bereit, welches wir schon einmal unter die Lupe nehmen. 

Nachdem auch endlich unsere Bananen und unser Juice angekommen sind kann unser Frühstück endlich starten. 

Danach holen wir unsere Boxen, in denen wir unser Mittagessen verstauen. 

Nun geht es wieder zurück ins Zimmer Zähne putzen, Schmuck anziehen,...(Schminken kommt sehr selten vor), dann heißt es ab in die Schule. 

Kaum das Zimmer verlassen und schon den Blick auf der Straße, grinst uns unser Watchman zu, den wir mal wieder aufgeweckt haben. (er ist etwas älter und erinnert mich mit seiner Frisur und der lustigen Brille an einen Igel aus den Kinderbüchern)

Dieser ruft mal wieder über die ganze Straße, um eine Riksha für uns zu organisieren, die uns zur Arbeit führt. Kaum sitzen wir in der Riksha sind wir mitten in dem wundervollen chaotischen Alltag der Inder. 

Auf den Straßen ist schon alles in Gange und auch die riesen Boxen an den Straßenrändern beschallen uns schon mit indischer Musik. 

In der Schule angekommen, starten wir mit den Lehrern im Gebet in den Tag. Danach kommen nach und nach die Schüler an. 

Die Schule beginnt für die Schüler mit der Common Class. Dort sitzen sie in Reihen und meist werden die Nachrichten aus der Zeitung erzählt, etc. 

Nach dem gemeinsamen Beginn geht es in die einzelnen Klassen.